Chinas "Heim ins Reich" Politik bedroht unsere Wirtschaft

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China bereitet sich auf seine Autarkie vor

Über Jahrzehnte hat China den Westen kopiert und letztlich über kapitalistische Strukturen den sagenhaften Aufstieg bewältigt. Vom bitterarmen kommunistischen Land vollzieht sich soeben der Wandel zum Wirtschafts- und Technologieführer in der Welt. Mit rund 1,4 Mrd. Einwohnern ist der Markt etwa 3,1 mal so groß wie die EU (448 Mio. Einwohner ex Großbritannien). Damit ist dieser singuläre Markt absolut groß genug für eine autarke Wirtschaft. Börsengänge von chinesischen Unternehmen in den USA dürften bald der Vergangenheit angehören. Didi (Kopie von Uber) musste die harten Konsequenzen im chinesischen Heimatmarkt erfahren. China ist kaum noch auf Know-how und schon gar nicht mehr auf westliche Investoren angewiesen. 

Wo bleibt Europa, wo bleibt Deutschland, wenn China uns hinaus wirft und wir Russland weiter verstoßen? 

Den europäischen Gazetten ist es nur eine Randnotiz wert: Die EU hat mal wieder ihre Wirtschaftssanktionen gegen Russland um 6 Monate verlängert. Die Reaktion aus Russland ist eindeutig. Der amtierende Regierungssprecher wird zitiert mit: "Natürlich öffnen solche Entscheidungen in keiner Weise neue Perspektiven für eine Normalisierung der Beziehungen zwischen Moskau und Brüssel."

Zeitliche Übereinstimmung gibt es mit einem Papier, das Präsident Putin unterzeichnet haben soll. Es wendet sich explizit gegen eine "Verwestlichung" Russlands und ist somit letztlich auch eine Abwendung von den demokratischen Werten des Westens.

Mercedes Cars setzte im schwierigen Jahr 2020 in Asien 46% seiner Fahrzeuge ab. Im laufenden Jahr dürfte sich die Quote auf über 50% (e) erhöhen. Einen erheblichen Anteil stellen hierbei die S-Klasse Modelle dar. Im Jahr 2020 gingen 19% der Maschinenexporte der EU nach Asien. Schon heute haben deutsche Landwirte Absatzprobleme aufgrund der russischen Einfuhrbeschränkungen. Wohin sollen wir hunderttausende VW und BMW sowie das breite Spektrum unseres Maschinenbaus verkaufen, wenn China uns eines Tages nicht mehr braucht? 

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Europa treibt Russland in die Arme von China und Indien und sich selbst ins Abseits   

"Dann endet die Seidenstraße eben in St. Petersburg." So könnte eine Losung in Russland lauten, wenn es mit dem Rest Europas zu keinem sinnvollen Wirtschaftsaustausch kommt. Die misstrauischen Nachbarn Russland und China finden näher zueinander. Wichtige Verträge wurden geschlossen, z.B. zur Energieversorgung Chinas. Dagegen unterstützt China beim Aufbau der Mobilfunkinfrastruktur in Russland. Indien könnte mehr und mehr in die Rolle der billigen Werkbank für China und Russland gedrückt werden. Zumindest dürften diese drei Großmächte - trotz vorhandenen Misstrauens - näher zusammen rücken. Auch in Moskau ist lange bekannt, dass dort das große Wachstum stattfindet und nicht in der EU.   

Auch die USA haben die pazifische Region eher im Fokus als Europa

Schon im Jahr 2011 verwendete Präsident Obama die Formulierung "We are a pacific nation." Die Entkopplung vom transatlantischen Bündnis sowie der wirtschaftlichen Verflechtungen zu Europa ist also schon viel länger zu beobachten. Unter Präsident Trump wurde den Europäern lediglich auf die rüde Art präsentiert, was schon ein anhaltender Prozess war. Die Rivalität mit China führt zu einer weiter verstärkten Konzentration der US Außenpolitik auf diese Region. 

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Europa liegt am Ende der Welt

Auf Weltkarten in China liegt das Reich der Mitte bekanntlich in der Mitte. Im Nordwesten endet die Landmasse mit zwei Inseln: Großbritannien und ganz am Bildrand Island. Anschließend folgt nur noch der Atlantik. Auf ihren Reisen nach Europa besuchen die Chinesen schon heute aus ihrer Sicht das Ende der Welt. Für junge Leute ist es bestimmt sehr spannend, das "old Europe" zu erkunden - mit seinen mittelalterlichen Städten, Bargeldzahlungen überall, verwahrlosten Bezirken in den Hauptstädten und Funklöchern auf dem Lande. 

Europa leidet an Personalmangel und Kleinstaaterei

Mir kommt es vor wie ein europäischer Brauch, gescheiterte und unbeliebte Politiker nach Brüssel zu entsenden. Der Coup unserer Kanzlerin mit unserer Ex-Verteidigungsministerin toppte alles je zuvor dagewesene. Wie soll so eine Person auch nur ansatzweise Respekt auf höchsten Regierungsebenen  erhalten? Immerhin wird ihr noch ein bequemer Platz auf einem Sofa angeboten. 

Ein europäisches Kartellamt, das den Eisenbahnmarkt nicht als globalen Markt anerkennen möchte und eine wichtige Fusion in Europa verhindert, schadet unserem Wirtschaftsstandort. Das ist nur ein prominentes Beispiel für die vielen kleinen Scharmützel, die gern unter den 27 Mitgliedsstaaten ausgetragen werden. Darunter fällt natürlich auch die Behandlung der Pipeline Nord Stream 2. 

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Geschwindigkeit wird am Ende entscheiden

Wenn es uns in Europa nicht gelingt, unsere Geschwindigkeit in der Entscheidungsfindung und Umsetzung wichtiger strategischer Fragen zu erhöhen, wird es schlimm für unsere Region enden. Unsere Ambitionen, die Welt über unseren auf Schulden gebauten Klimaschutz zu retten, werden dabei nicht hilfreich sein. Der Fokus ist hierbei auf Europa gerichtet und nicht darauf, was um uns herum in der Welt passiert. Gerade die Export abhängige Wirtschaft in Deutschland braucht zuverlässige Partner im ferneren Ausland, die Wachstum bieten. 

Dass man in Kulturen, die keine Demokratie kennen, mit demokratischen Maßstäben keinen Erfolg haben kann, hat zuletzt Afghanistan gezeigt. Diktaturen haben zumindest einen entscheidenden Vorteil: Man hat einen festen Ansprechpartner. Mit wem sollte man derzeit z.B. in Libyen verhandeln? Putin kennen wir alle nun schon sehr lange. 

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Meiner Meinung nach ist viel Pragmatismus im Umgang mit Russland gefragt. Direkte Gespräche wären m.E. sehr hilfreich, auch wenn man Putin für einen Diktator hält. Das Misstrauen bei unseren osteuropäischen Nachbarn wie Polen oder den baltischen Staaten kann ich gut nachvollziehen. Aber Europa ist auf der Weltkugel viel zu klein, um autark langfristig zu bestehen. Aus chinesischer Sicht liegen wir am Ende der Welt und wenn wir uns zu ungeschickt verhalten, wird das Interesse an uns sehr bald spürbar nachlassen. Die Folgen wären für uns alle drastisch negativ.   

Ich vermisse eine langfristige, einheitliche Geostrategie seitens der EU für die Wirtschaft. Europa hat auch keine CIA, die den Unternehmen dabei hilft "Lücken zu schließen", die durch Sanktionen frei geworden sind. Im Gegenteil: Die Ambitionen, das Klima zu retten, lassen m.E. wenig Wirtschaftsförderung für den Standort Europa erkennen. Die Bürger werden es zahlen müssen.  

Christoph Vogt

Kontakt

Q.: daimler.com (GB 2020), vdma.org, zeit.de, statista.de    


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