Keine Jahresendrally 2021 in Europa

Aktienmärkte haben ihren Zenit 2021 überschritten

Gewinne sichern, Positionen für 2022 überlegen und Portfolien wetterfest machen für anstehende Inflationszahlen: Aktienanleger haben noch viel zu tun im laufenden Jahr. Dabei werden sie keine Zeit finden, die Aktienmärkte noch deutlich über das aktuelle Niveau zu treiben. Warum? 

Meine 4 Gründe, warum die Aktienmärkte in Europa 2021 nicht mehr steigen werden

Christoph Vogt über den Käuferstreik an Aktienmärkten zum Jahresende 2021 Geldanlage Fonds Vermögensverwaltung


1. Käuferstreik

Das Gros der Aktienanleger sitzt auf unerwartet hohen Buchgewinnen. Die Konjunkturdaten waren im Jahresverlauf erfreulich, die Unternehmensgewinne konnten überwiegend spürbar gesteigert werden. Das wurde in teils kräftig steigenden Aktienkursen reflektiert. Damit befinden sich viele Investoren in einer Komfortzone, die es zu verteidigen gilt. Neue Aktienkäufe gehören nicht zu dieser Strategie. Damit würde man unnötige Risiken kurz vor dem Jahresende eingehen und das bisher Erreichte aufs Spiel setzen. Ausbleibende Käufer führen immer zu sinkenden Preisen - an allen Märkten. So befinden sich z.B. in Hamburg die Ladenmieten in der Innenstadt im freien Fall, weil wohl nicht alle Käufer die Meinung teilen, man sollte mit dem Fahrrad oder ÖPNV anreisen. An der Aktienbörse werden die neuen Käufe vermutlich auf einen Termin nach neuen staatlichen Maßnahmen zur Bekämpfung von Corona verschoben. Dann kann wieder klarer in Gewinner und Verlierer der Pandemie unterschieden werden. 

Trucks von oben Christoph Vogt zu gestörten Lieferketten am Jahresende 2021 Fonds Vermögensverwaltung Geldanlage statt Negativzinsen


2. Lieferketten bleiben nachhaltig gestört

Immer wieder kommt es punktuell in China zu Lockdowns. Auch in Europa versuchen einige Länder der Pandemie mit neuen Einschränkungen des öffentlichen Lebens zu begegnen. Letztlich hat auch die (Noch-)Bundeskanzlerin schärfere Regeln für Deutschland gefordert. Da sie politisch nichts mehr zu verlieren hat, kann sie geschäftsführend für die Einführung von Beschränkungen in Deutschland sorgen. Von einem Weg in die Normalität wie vor Zeiten der Pandemie entfernen wir uns damit wieder. In der Industrie, im Handwerk - in nahezu allen Teilen des produzierenden Gewerbes wird über Probleme in der Versorgung gesprochen. Eine Entspannung ist m.E. nicht erkennbar. Einem breiten weiteren wirtschaftlichen Aufschwung steht dieser Faktor entgegen. Das aktuelle Kursniveau preist m.E. die stattgefundene Erholung mehr als ein.

Angst vor Inflation Christoph Vogt Geldanlage Fonds sichere Rendite Vermögensverwaltung Hamburg Niedersachsen


3. Inflationsangst

Die Güterknappheit in Teilmärkten führt zu drastischen Preissteigerungen. Nicht nur die Energiepreise zogen massiv an. Auch im Konsumsektor sind die steigenden Preise jetzt vielfach erkennbar. Obwohl ich persönlich Zinssteigerungen in Europa in absehbarer Zeit für völlig ausgeschlossen halte, fürchten sich Marktteilnehmer angesichts der Inflationsraten vor steigenden Zinsen. Damit dürften insbesondere hoch bewertete Titel an den Aktienmärkten einem verstärkten Risiko von kräftigen Kursrückschlägen ausgesetzt sein. Selektiv könnten "Corona Gewinner" weiter gekauft werden. Für das Gros der teuren Aktien sehe ich jedoch z. Zt. überwiegend Gefahren aufziehen. Selbst wenn es kaum nachvollziehbar für fundamental orientierte Investoren erscheint: Auch die immer stärker wachsenden Märkte für Kryptowährungen stellen eine zunehmende Konkurrenz für Aktienanlagen dar. 

Christoph Vogt Deutschland hat schon genug Fachkräfte für Mohnanbau


4. Politische Spannungen in Europa nehmen zu - und schwächen die Region

Die EU leidet an ihrer Kleinstaaterei. Eine geschlossene Geostrategie kann ich nicht erkennen. Damit sind wir hier immer mehr der Gefahr ausgesetzt, zwischen den Blöcken USA und China / Asien zerrieben zu werden. Während wir eigentlich Polen und den baltischen Staaten für ihre Grenzsicherung im "hybriden Krieg" danken sollten, zanken wir uns lieber um die Definition von "Rechtsstaatlichkeit" oder Sphären von EU und Einzelstaat. Auch das Thema Nord Stream 2 scheint sich zu einer "never ending Story" zu entwickeln. Warum lassen wir uns in diesem Fall von einem Verbündeten erpressen? Nicht nur dieser Fall zeigt auf, wie schwach Europa auf der Weltbühne schon geworden ist. 

In Berlin macht sich derweil eine Truppe auf, unser Land mit einer völlig verfehlten "Willkommenskultur" auch in Zukunft beglücken zu wollen. Zuwanderung kann funktionieren, aber sicherlich nicht durch die von einem Diktator in Weißrussland ausgelöste x-te Welle. Deutschland hat immer noch kein Einwanderungsgesetz, in dem exakt definiert wird, wen wir hier brauchen, um unseren Fachkräftemangel zu beheben. 

Abwarten, Fakten bewerten und sortieren sowie Investitionspläne für 2022 schmieden

Das war schon ein verrücktes Jahr für Anleger. Eine Pause, um die Fakten zu bewerten, kommt da wie gerufen. Meine feste Erwartung: In den letzten Wochen des Jahres 2021 werden sich die Aktieninvestoren sukzessive von den Märkten verabschieden. Das wichtigste Ziel lautet jetzt: Die bisher erreichte Performance nicht mehr auf den letzten Metern hergeben! 

Christoph Vogt     

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