"Sell in May and go away" ... und dann?

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Weiter heißt es: "But remember to come back in September." 

Woher kommt diese alte Börsenweisheit und trifft sie zu? 

Meistens reicht ein einfaches Fernbleiben von Käufern ("Käuferstreik") schon aus, um Aktienkurse ins Wanken zu bringen. Wenn normale Aktienumsätze auf wirklich unterdurchschnittliche Nachfrage treffen, fallen die Preise. Das ist normal. In einem normalen Jahr beginnt in vielen Ländern schon nach dem Monat Mai die Zeit der Sommerferien. Damit fallen dann während der Sommermonate bis Ende August immer wieder Käufer aus, die ihren Urlaub genießen. Tatsächlich gibt es Untersuchungen, die diese Saisonalität an der Börse bestätigen und ein Handel auf dieses "Sommerloch" funktionierte im Durchschnitt über viele Jahrzehnte. Doch in den letzten Jahren war dieses Phänomen im Sommer kaum noch zu erkennen. Ich habe keine Antwort, was der Grund dafür sein könnte. Eine Möglichkeit: Der Siegeszug der ETF. Da immer größere Aktienanteile von diesen Instrumenten gehalten werden, könnte die Saisonalität an den Aktienmärkten sinken. Ein weiterer Grund könnte die im letzten Jahrzehnt zu beobachtende Rally in Wachstumstiteln des Technologiesektors sein. Deren Aktienkurse sind sicherlich unabhängig von Geldzuflüssen aus Dividendenzahlungen (die regelmäßig zu positiven Kursentwicklungen in der sog. "Dividendensaison" führten). Zur Überprüfung dieser These fehlt mir allerdings die Zeit für entsprechendes Research. Vielleicht findet sich ja ein Analyst, der diesen Zusammenhang überprüfen möchte.  

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Echter Anlagenotstand nach dem Verkauf im Mai

Angenommen, ein Aktionär würde nach der alten Börsenweisheit handeln und im Verlauf des Monats Mai seine Aktienpositionen auflösen. Damit stünde Bargeld auf dem Konto, das ihm die Bank seines Vertrauens mutmaßlich in Rechnung stellen würde. Der Negativzins schlägt zu. Wohin also mit den Aktienerlösen? Gold? Ja, ginge sicherlich noch. Vorteil: Negativzinsen entfallen. Bei physischem Erwerb fallenden Kosten für die sichere Lagerung an. Eine Immobilie? Vermutlich ganz schön teuer und mit sehr geringer Rendite versehen. Liquide? Nicht sehr. In Deutschland sehe ich hier zudem ein politisches Risiko aufkommen. Weitere Ausführungen erspare ich mir hier lieber. Das sorgt nur für extrem schlechte Laune. Ein Aktienverkäufer unterliegt m. E. einem klaren "Wiedereinstiegsrisiko". Was meine ich damit? Angesichts der abnehmenden Saisonalität an den Märkten und der unveränderten Gesamtsituation von Niedrigzins und drohender Inflationssteigerung mit Nachfrage nach inflationsgeschützter Substanz, läuft ein Verkäufer die Gefahr, nur zu höheren Kursen wieder in den Aktienmarkt zurückkehren zu können. 

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Die günstigste Variante? 

Engagiert bleiben in qualitativ hochwertigen Aktien. Rücksetzer sollten für Anleger mit mittelfristigem Anlagehorizont für den Ausbau ihrer Positionen genutzt werden. Dieses Vorgehen hält schließlich nicht davon ab, im Gold oder in Immobilien investiert zu sein. Aber es bewahrt zumindest vor einem "partiellen Anlagenotstand" während des Sommers 2021. 

In diesem Sinne wünsche ich allen eine glückliche Hand bei ihren Investitionsentscheidungen. Wer von den Auswahlmöglichkeiten überwältigt ist und sich unsicher fühlt, fragt mich um Rat oder investiert direkt in eine der Anlagestrategien der FORMAT Asset Management

Beste Grüße

Christoph Vogt  

 

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