Der Small Cap Effekt - langfristig höhere Renditen mit kleineren Unternehmen

Christoph Vogt schreibt über kleine Unternehmen und zeigt einen Roboter auf einem Feld

Warum es schlau ist, langfristig auf kleinere Unternehmen zu setzen

Anleger unterliegen vielen psychologischen Fallen. Eine davon ist z.B., auf bekannte Unternehmen oder deren Marken zu setzen. Einer bekannten Marke wird viel Vertrauen entgegen gebracht. Was jedoch für ein Produkt gelten kann, muss noch lange nicht am Kapitalmarkt wirken. Aktionäre, die in den vergangenen 10 Jahren auf die starken Markennamen Deutsche Bank, Commerzbank, Deutsche Telekom, RWE oder E.ON (vormals Veba) gesetzt haben, können berichten, dass das keine gute Idee war. 

Anlageergebnisse messen wir - wenn die breite Öffentlichkeit überhaupt davon Notiz nimmt - gern anhand der Entwicklung des DAX 30. Dieser Aktienindex bildet die Kursentwicklung der 30 wichtigsten Aktiengesellschaften in Deutschland ab. Diese Unternehmen stehen z.B. für eine große Bekanntheit ihrer Marken, eine hohe Mitarbeiterzahl und i.d.R. einen hohen Börsenwert. Aber diese 30 Unternehmen sind doch nicht umfassend repräsentativ für einen Aktienmarkt, an dem rund 800 inländische Aktiengesellschaften gehandelt werden. 

Was macht eine Geldanlage in kleineren Unternehmen so attraktiv?

Zugegeben: Wir alle träumen doch davon, die nächste Alphabet, Apple, Amazon oder Facebook Aktie zu finden! Unternehmen, die einen neuen Markt für sich erschaffen haben, die in ihrem neuen Segment zum unangefochtenen Weltmarktführer geworden sind. 

Zu den typischen Charakteristika kleinerer Unternehmen zählen z.B., dass sie neue, innovative Marktsegmente mit gänzlich neuen Produkten erobern. Typisch sind zudem oft hohe Forschungsausgaben. Diese führen dann zu hohen Wachstumsraten in bestimmten Nischenmärkten.  Mit zunehmender Reife und einem Schutzwall durch Patente oder andere Marktzugangsbeschränkungen (z.B. über Exklusivverträge) entstehen hohe Erträge durch hohe Margen. Das finden Aktienanleger total sexy. 

Eine alte Börsenweisheit lautet: "Sell, when you doubled your money." Manche Privatanleger halten sogar noch durch, bis sich ihr Einstand in ein Aktienunternehmen vervielfacht hat - aber spätestens ab dem Faktor 5 werden die meisten schwach und nehmen Gewinne mit. Häufig ist das rational eine nachvollziehbare, gute Entscheidung - wären da nicht die Unternehmen (Bsp. siehe oben), die immer weiter expandieren. Für ein Durchhalten ist Nervenstärke gefragt. Gute Fondsmanager halten ihren Investments sehr lange die Treue, manchmal sogar 10 Jahre und länger!  

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Um solche Entwicklungen zu überblicken, ist hoher zeitlicher Aufwand für das notwendige Research gefordert. Anleger müssen viele Faktoren berücksichtigen, um ganz nah an ihren Investments zu sein. Das kann schon ab 3 Investments zu einem Vollzeitjob werden. Außerdem möchte ich an den Zusammenhang erinnern, dass bei hohen Renditeerwartungen auch immer das Risiko steigt. So können z.B. forschungsintensive Unternehmen des Pharmasektors in die Insolvenz gehen, wenn das Budget aufgebraucht ist und sich keine neuen Investoren finden, weil ein Wettbewerber schneller war. Umgekehrt kann ein Volltreffer wie beim Unternehmen BioNTech, das den deutschen Impfstoff gegen Covid19 entwickelt hat, vielen Menschen ein Vermögen bescheren. 

Fazit: Eine Geldanlage in kleineren Unternehmen ist durch die i.d.R. viel höheren Wachstumsraten langfristig besonders attraktiv. Das lässt entsprechend auch die Unternehmenswerte an der Börse schneller steigen als bei deutlich größeren Unternehmen, die in reifen Märkten agieren. 

Die m.E. solideste Form der langfristigen Geldanlage in kleinere Unternehmen der sog. zweiten und dritten Reihe erfolgt über Aktienfonds. Diese sollten von Fondsmanagern gesteuert werden, die sich langfristig im Bereich der kleinen, innovativen Unternehmen auskennen. Sie verfügen als Großaktionäre über einen guten Zugang zu den Vorständen und Entscheidern in den Unternehmen und haben daher i.d.R. einen Wissensvorsprung gegenüber Kleinaktionären. 

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In der FORMAT Asset Management in Hamburg nutzen wir aktiv den hohen Performancebeitrag von kleineren Unternehmen, in dem wir nahezu permanent in Fonds investiert sind, die in diesem Segment anlegen. Die Überrendite gegenüber den großen Unternehmen ist eindeutig. Das gilt natürlich für alle Aktienmärkte weltweit.  

Wer sich persönlich über dieses Thema mit mir austauschen möchte, findet hier viele Informationen über mich und kann mich direkt anrufen. 

Bis bald an dieser Stelle,

Christoph Vogt   

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