Trägheit der Anleger vernichtet Milliarden EUR


Bequemlichkeit kann ganz schön teuer enden 

Die Trägheit der Konsumenten, ihre liebgewonnenen Gewohnheiten zu verändern, führt dazu, dass diese trägen Verbraucher für ihre Bequemlichkeit einen hohen Preis zahlen. Das war z.B. auch bei der Deregulierung des Telekommunikationsmarktes der Fall. 

Ähnlich sehe ich die Entwicklung im Finanzsektor. Wer zu lange seiner "Hausbank" die Treue hält, zahlt dafür einen hohen Preis. Da sind z.B. die altbekannten "Ausgabeaufschläge" im Fondsbereich, die heute eigentlich niemand mehr zahlen müsste. Außerdem sind im Vergleich zu modernen Direktbanken sind die Transaktionskosten bei den etablierten Banken und Sparkassen i.d.R. viel zu hoch. 

Sehr schlimm ist, dass sich die "Sparer" in Deutschland immer noch wie "Sparer" verhalten, obwohl es mit "Sparprodukten" bekanntlich kein Geld mehr zu verdienen gibt. Passend zu diesem völlig unangebrachten Sparverhalten in einer Nullzinswelt ist, dass an alten "Weisheiten" der Geldanlage festgehalten wird, die in einer Nullzinswelt keine Gültigkeit mehr haben. 



Ein Beispiel: 

Früher gab es diese Regel: "100 minus Lebensalter gleich Aktienquote in einem Geldanlageportfolio." In der heutigen Welt hat diese Faustregel keine Relevanz mehr! Im Gegenteil. Sie kann sogar extrem gefährlich und schädlich nicht nur für den Sicherheitsgedanken eines Portfolios sein. 

Nach obiger Regel sollte also ein heute 70-jähriger Anleger 70% seines liquiden Vermögens in ehemals zinstragenden Anlagen anlegen (Sparbuch, Sparbrief, Termingeld, Anleihen) und nur 30% in Aktien, die einem Kursrisiko unterliegen. Also müssten auf 70% der Geldanlage Strafzinsen gezahlt werden oder es würde in Anleihen mit hohem Kursrisiko investiert werden, die ebenfalls kaum Zinsertrag versprechen. Das Festhalten an dieser alten Weisheit aus der Normalzinszeit kann also extrem nachteilig für den Geldanleger enden. Durch nicht erwirtschaftete Zinsen und verlorene Versicherungsleistungen (Rentenzahlungen!) sowie Kaufkraftverzehr durch Inflation gehen der Volkswirtschaft Milliarden EUR verloren. 

Wie es heute in der Nullzinswelt richtig gemacht wird, erklärt mein geschätzter Kollege und Mitgeschäftsführer der FORMAT Asset Management auf dem Vermögensverwalterkongress 2020 am 5. November 2020 einem breiten Fachpublikum. Natürlich haben wir alle wichtigen Informationen für die Öffentlichkeit schon einmal in einer Meldung auf unserer Homepage zusammen gefasst. Alle Details finden sich hier.

Beste Grüße und bis bald, 

Euer Christoph Vogt 



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