Fuchs musst Du sein!

Liebe Freunde der schlauen Geldanlage und hoher Renditen, 

"Fuchs musst Du sein." - diesen Erkenntnisgewinn hatte schon eine bekannte deutsche Filmfigur (Herr Stromberg, von selbiger TV-Serie). Ich hoffe sehr, am Ende dieses Textes wieder ein paar mehr "Finanzfüchse" in Sachen Investmentfonds geschaffen zu haben. 

Im Landkreis Stade, genauer gesagt in der Hansestadt Buxtehude, sind wir ziemlich wachsam, was die Beurteilung von Kosten eines Investments anbelangt. Trotzdem halte ich mich immer an die alte Regel: "Leben und leben lassen." Was nichts kostet, hat auch keinen Wert. Welche Kosten verursacht eigentlich ein Investment in einen Publikumsfonds? 




Zunächst sollten wir zwischen der Anlegerebene und der Fondsebene unterscheiden. 

Auf der Anlegerebene können z.B. Ausgabeaufschläge für hohe Kosten sorgen, die natürlich nicht dem Fondsvermögen zuzuordnen sind. Je nach Fonds können diese Aufschläge bis zu 5% vom Ordervolumen ausmachen, teilweise sogar noch deutlich mehr. Auch auf der Anlegerseite fallen dessen Gebühren zur Orderausführung bei seiner Depotbank an (je nach Preismodell bis zu 1% vom Ordervolumen) sowie eine i.d.R. eine jährliche Depotführungspauschale. Bei dieser letztgenannten Preiskomponente gibt es inzwischen ebenfalls hohe Preisunterschiede. Zwischen einer günstigen Online Bank und einer "etablierten Vollbank" oder Privatbank können Preiswelten liegen. Günstige Anbieter verlangen unter 50 EUR pauschal pro Jahr.

Kommen wir zur Fondsebene. Die Kosten eines für jedermann erwerbbaren Investmentfonds (daher Publikumsfonds) werden über die Kennzahl TER (für Total Expense Ratio oder schlicht Gesamtkostenquote) veröffentlicht. Hierbei werden die gesamten Kosten in Relation zum durchschnittlichen jährlichen Fondsvolumen gesetzt. Was zählt nun zu diesem Kostenblock? Ganz wichtig: In Deutschland zählen die Transaktionskosten innerhalb des Fonds explizit NICHT zur TER! Klassische Kosten des Fondsvermögens sind z.B. Kosten des Fondsmanagements, für die Wirtschaftsprüfung, die laufende Buchhaltung und insbesondere auch das Marketing. Es bedarf also keiner Kenntnisse der höheren Mathematik um zu verstehen, dass das Fondsvolumen spürbaren Einfluss auf die Gesamtkostenquote hat. Schließlich ist das Prinzip der Skalierbarkeit eines Fonds ein attraktives Element. Tendenziell wird die TER daher bei einem geringen Fondsvolumen (insbesondere bei unter 50 Mio EUR) relativ hoch ausfallen. Hier müssen z.B. die Kosten für das Marketing von i.d.R. relativ wenigen Anlegern getragen werden - entsprechend hoch ist der Anteil, der auf jeden von ihnen entfällt. Sehr große (institutionelle) Investoren haben daher interne Vorgaben, welches Mindestvolumen ein Fonds haben muss, um für sie investierbar zu sein. Bei kleinen Fonds interessieren sich größere Anleger oft auch für die Anlegerstruktur. Sollte z.B. die Gefahr bestehen, bei Ausscheiden eines Großinvestors aus einem mittleren Fondsvolumen ein kleines zu machen, steigen die Ressentiments. 

Die neue jährliche ex-post Kosteninformation sorgt für viel Verwirrung auf der Kundenseite. Seit diesem Jahr sind Banken und Fondsgesellschaften verpflichtet, auch eine Kostenaufstellung zu liefern, die alle in der Vergangenheit eines Investments angefallenen Kosten aufschlüsselt. Viele hielten diese Information für eine überzogene Rechnung. 

Einem mündigen und schlauen Verbraucher sollte klar sein, dass niemand von Luft und Liebe leben kann. Daher kann die Beratung in einer Bank oder Sparkasse NIEMALS "kostenlos" sein. Die heute viel diskutierten Kosten von Investmentfonds sind immer vorhanden gewesen und fester Bestandteil dieses Investmentkonzepts. Anders geht es bei der Wahl eines aktiven Fondsmanagements nicht. 




Kommen wir zurück zum schlauen Fuchs. Die Filmfigur Stromberg wusste auch, dass ein "buschiger Schwanz alleine" nicht ausreicht, denn "Fuchs musst Du sein". Mein Fazit zu meinem obigen "Leben und leben lassen:" Wirkliche Finanzfüchse finden aus tausenden von Alternativen die Fonds und Anbieter, die einen echten positiven Performancebeitrag liefern. Das ist meine tägliche Hauptaufgabe in der FORMAT Asset Management in Hamburg. Noch einmal: Was nichts kostet, hat keinen Wert. Für mich persönlich sind die Kosten innerhalb eines Fonds dann von untergeordneter Bedeutung, wenn mir unter dem Strich nachhaltig eine solide Performance geliefert wird. Mit der Aufschlüsselung von Fondskosten wird nun jedem Fondsanleger aufgeschlüsselt, wie wertvoll es für ihn ist, sein persönliches Finanzmanagement und viele, viele Investitionsentscheidungen auf das Fondsmanagement delegiert zu haben. Es liegt an jedem einzelnen, das zu bewerten. Aus meiner Erfahrung weiß ich aber, dass für ganz viele Anleger dieser Brocken an Finanzsorgen eine große Belastung ist. Dafür ist i.d.R. jeder gern bereit, eine angemessene Vergütung zu zahlen. Hauptsache, man kann sich dieses Thema vom Hals halten und ruhig schlafen. 

Am besten funktioniert das, wenn man einen Finanzberater einschaltet, der die Vermögensverwaltung übernimmt. Ich habe da eine Idee für Euch, die Ihr hier finden könnt. Als einer von zwei Geschäftsführern bin ich in der FORMAT Asset Management für das Portfoliomanagement und die Suche nach überdurchschnittlich erfolgreichen Fondsmanagern verantwortlich. 


Beste Grüße und bis bald,
Euer
Christoph Vogt   

      

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