Die Schulden von heute sind die Steuern von morgen! Gedanken zum Steuerzahlergedenktag
Heute begeht der Bund der Steuerzahler e.V. den "Steuerzahlergedenktag"
Liebe Freunde, das ist wirklich schon blutiger Ernst. Nach den Berechnungen dieses Vereins bleiben dem durchschnittlichen, angestellten, deutschen Steuerzahler von seinem gesamten Bruttoeinkommen noch ganze 47,9 Prozent zur freien Verfügung. Demnach musste dieser durchschnittliche Steuerzahler in Deutschland im laufenden Jahr bis zum heutigen Tag (09.07.2020) ausschließlich zur Aufbringung seiner Steuer- und Abgabenlast arbeiten. Die sog. Einkommensbelastungsquote erreicht mit 52,1% wieder einen Wert von deutlich über 50 Prozent. In 34 von 36 OECD-Ländern liegt diese Quote niedriger als in Deutschland.
Wir sind und bleiben ein Hochsteuerland
Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Situation für die Steuerpflichtigen leicht verbessert. Daher liegt der diesjährige Steuergedenktag 6 Tage früher als im Jahr 2019. Das liegt aber nur teilweise an staatlichen Entlastungen (Senkung der Mehrwertsteuer im 2. Halbjahr z.B.). Insbesondere die negativen Auswirkungen der Corona Krise auf die Einkommen bewirken niedrigere Steuerlasten.
Es darf nicht sein, dass mehr als die Hälfte des Einkommens an den Staat geht
Hier ist die Rede von einem Durchschnittshaushalt! Singles oder Hochverdiener sind hier lieber gar nicht erwähnt - sie könnten ihr elektronisches Endgerät durch eine spontane Emesis verschmutzen...
Ich blicke hier nur wieder durch die Wirtschaftsbrille und sehe einen in vielen Bereichen globalen Arbeitsmarkt. Warum sollen Superstars der Wirtschaft in Deutschland Steuern zahlen? Forscher, die großartige Patente entwickeln oder Unternehmensgründer, die zukunftsfähige Unternehmen aufbauen? Natürlich ist ein funktionierender Staat mit deutscher Gründlichkeit und Ordnung ein Standortvorteil. Das wird m.E. aber nicht ausreichen, um diese Leute dazu zu bewegen, ihre Steuern in Deutschland zu zahlen. Ob wir es wollen oder nicht, wir müssen uns auch dem globalen Steuerwettbewerb stellen. Dabei gilt es zu bedenken, dass gerade nicht die Zukunftsthemen mit unsinnigen und wirkungslosen Steuern belastet werden (z.B. "Digitalsteuer", "Finanztransaktionssteuer" - tolle Namen für indirekte Steuern, die sofort auf die Verbraucher = Steuerzahler umgelegt werden!).
Aktueller Schuldenstand von Deutschland: 2.049.675.440.886 EUR - oder 24.650 EUR pro Kopf
Das sind also rund 2,05 Billionen EUR. Angesichts des soeben beschlossenen "Nachtragshaushalts" mit einer Nettokreditaufnahme von 218,5 Mrd EUR erhöhen sich die Schulden Deutschlands auf über 2,2 Billionen EUR. Keine guten Aussichten, um die Einkommensbelastungsquote der Steuerzahler in Deutschland zu senken.
Wenn ich es dürfte, würde ich hier mit Euch Ideen zur Optimierung der Steuerlast teilen. Tue ich aber nicht, weil ich keine Steuerberatung anbieten darf!
Aber natürlich darf sich jeder seine Gedanken zur persönlichen Notwehr machen.
Bis bald,
Euer Christoph Vogt
Finanzberatung, Vermögensverwaltung mit der FORMAT Asset Management
Quelle: Bund der Steuerzahler e.V. vom 08.07.2020
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